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Kaufkraft in Deutschland 2025

Solides Wachstum, verhaltener Konsum

  • Gesamtkaufkraft in Deutschland steigt auf 2.376 Mrd. Euro
  • Kaufkraft je Einwohner liegt bei 27.925 Euro
  • Trotz positiver Entwicklung bleibt die Konsumfreude gedämpft
  • Gestiegene Löhne und höhere staatliche Transferleistungen tragen zum Anstieg bei
Kaufkraft in Deutschland 2025

Definition Kaufkraft

Die private Kaufkraft entspricht dem „verfügbaren Einkommen“, wie es das Statistische Bundesamt definiert. Sie bildet das steuerbereinigte Einkommen der Bevölkerung in Deutschland aus den unterschiedlichsten Einkommensquellen in Euro am Wohnort ab und spiegelt das zum Ausgeben oder Sparen zur Verfügung stehende Einkommen wider. Die Kaufkraft kann vereinfacht als die Summe aller Netto-Einkünfte privater Personen pro Region bezeichnet werden.

Im Marketing spielt die regionale Kaufkraft eine entscheidende Rolle in der Zielgruppenanalyse, da sie zeigt, wie viel Geld die Menschen in bestimmten geografischen Regionen für Produkte oder Dienstleistungen ausgeben können. Dies beeinflusst, welche Produkte in einer Region angeboten werden sollten, wie sie preislich gestaltet werden und welche Marketingstrategien am besten geeignet sind, um die Bedürfnisse der Zielgruppe in dieser Region zu erfüllen.

Die regionale Kaufkraft ist auch ein entscheidender Faktor bei der Standortplanung, da Unternehmen bspw. Standorte für Filialen in Gebieten mit ausreichender Kaufkraft auswählen müssen, um sicherzustellen, dass ihre Zielgruppe in diesen Regionen effektiv bedient wird und rentable Umsätze erzielt werden können.

Auch Unternehmen ohne Verkaufsstandorte wie z.B. Onlinehändler, Telekommunikationsunternehmen oder Direktversicherer haben Zielgruppen mit unterschiedlicher Kaufkraft und können sie online und offline gezielt ansprechen. So können z.B. auch rein onlinebasierte Ein-Euro-Shops ihre Plakatwerbung eher in kaufkraftschwächeren Gebieten platzieren oder Onlinewerbung auf Webseiten aussteuern, deren Publisher Informationen zur Kaufkraft der Besucher bereitstellen.

Acxiom Kaufkraftanalyse für das Jahr 2025

Das Customer Intelligence-Unternehmen Acxiom analysiert jährlich die regionalisierte Kaufkraft für Unternehmen aus verschiedensten Branchen – darunter Automotive, Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Telekommunikation, Tourismus, Einzelhandel sowie Technologie und Consumer Electronics.

Die aktuelle Kaufkraftanalyse von Acxiom für 2025 zeigt eine positive Entwicklung: Die durchschnittliche Kaufkraft pro Einwohner beträgt 27.925 Euro, was einem Zuwachs von 1.055 Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamtkaufkraft in Deutschland steigt damit auf 2.376 Milliarden Euro, ein Plus von 4,3 % im Vergleich zum letzten Jahr.

Für die Berechnungen stützt sich Acxiom auf der Gemeinschaftsdiagnose führender Wirtschaftsforschungsinstitute, die eine günstige Einkommensentwicklung prognostizieren.1 Neben gestiegenen Löhnen und Gehältern tragen auch höhere staatliche Transferleistungen wie Renten und Kindergeld zum Anstieg bei. Trotz der positiven Einkommensentwicklung bleibt die Konsumneigung der Bevölkerung zurückhaltend. Geopolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Herausforderungen beeinflussen das Ausgabeverhalten. Die Inflationsrate liegt mit geschätzten 2,2 % unter dem Einkommenszuwachs, was die reale Kaufkraft stärkt.

Bayern weiterhin Spitzenreiter im Bundesländer-Ranking

Im Bundesländer-Ranking führt Bayern mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 30.094 Euro und einem Indexwert von 107,8  wie bereits in den vergangenen Jahren die Liste an (Deutschland = 100). Hamburg mit 30.002 Euro pro Kopf und einem Index von 107,4 sowie Baden-Württemberg mit 29.759 Euro und einem Index von 106,6 folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein liegen ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt. Die übrigen zehn Bundesländer bleiben darunter. Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern mit 24.179 Euro und einem Indexwert von 86,6.

Die Rangfolge der Bundesländer bleibt gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Kaufkraft der Bundesländer 2025

BundeslandPrivate Kaufkraft pro Kopf (in €)Index
Bayern30.094107,8
Hamburg30.002107,4
Baden-Württemberg29.759106,6
Hessen28.924103,6
Rheinland-Pfalz28.339101,5
Schleswig-Holstein28.097100,6
Niedersachsen27.57998,8
Saarland27.54498,6
Nordrhein-Westfalen27.28597,7
Brandenburg26.35994,4
Berlin25.51191,4
Sachsen24.91389,2
Thüringen24.79188,8
Sachsen-Anhalt24.72888,6
Bremen24.70388,5
Mecklenburg-Vorpommern24.17986,6
Deutschland27.925100,0

Kaufkraft der Top 10 kreisfreien Städte und Landkreise 2025

Stadt/ LandkreisPrivate Kaufkraft pro Kopf (in €)Index
Starnberg37.794135,3
Kreis München37.638134,8
Hochtaunuskreis35.398126,8
München35.314126,5
Ebersberg35.043125,5
Main-Taunus-Kreis34.781124,6
Fürstenfeldbruck34.217122,5
Erlangen33.076118,4
Dachau32.827117,6
Böblingen32.795117,4

Starnberg behauptet Spitzenposition unter den Landkreisen

Der Landkreis Starnberg behauptet seine Spitzenposition mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 37.794 Euro und einem Indexwert von 135,3. Dahinter folgen der Kreis München mit 37.638 Euro pro Kopf und einem Index von 134,8 sowie der Hochtaunuskreis mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 35.398 Euro und einem Index von 126,8.

Die Top 10 der kaufkraftstärksten Regionen sind überwiegend im Großraum München angesiedelt. Neben Starnberg und München zählen auch Ebersberg, Fürstenfeldbruck und Dachau dazu. Ergänzt wird die Liste durch den Main-Taunus-Kreis, die Stadt Erlangen, den Hochtaunuskreis sowie den Kreis Böblingen.

Am unteren Ende der Skala befinden sich unverändert Duisburg, Bremerhaven und Gelsenkirchen mit Pro-Kopf-Einkommen von 22.843, 22.110 und 21.965 Euro.

Grünwald: Deutschlands kaufkraftstärkste Gemeinde

Grünwald in Bayern ist mit 66.178 Euro und einem Indexwert von 237 die kaufkraftstärkste Gemeinde Deutschlands (ab 1.000 Einwohner). Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen Gräfeling mit 47.693 Euro und Pullach im Isartal mit 47.504 Euro.2

Die höchste Kaufkraft in den neuen Bundesländern verzeichnet Kleinmachnow bei Berlin mit 37.541 Euro und einem Indexwert von 134,4.

In den Top 100 der kaufkraftstärksten Gemeinden dominieren bayerische Orte mit 57 Einträgen. Schleswig-Holstein ist mit 11, Hessen mit 10 und Rheinland-Pfalz mit 9 Gemeinden vertreten. Baden-Württemberg folgt mit 7, Niedersachsen mit 4. Auch Odenthal (NRW) und Kleinmachnow (Brandenburg) sind im Ranking enthalten.

Berechnungsbasis der Kaufkraft

Mit dem Kaufkraftindex vergleicht Acxiom die Pro-Kopf-Einkommen einer Region mit dem durchschnittlichen Wert für ganz Deutschland. Die private Kaufkraft entspricht dem „verfügbaren Einkommen“, wie es das Statistische Bundesamt definiert. Sie bildet das steuerbereinigte Einkommen der Bevölkerung in Deutschland aus den unterschiedlichsten Einkommensquellen in Euro am Wohnort ab und spiegelt das zum Ausgeben oder Sparen zur Verfügung stehende Einkommen wider.

Die Berechnung basiert auf amtlich zur Verfügung gestellten Daten, z. B. von den Statistischen Ämtern. Die wichtigste Quelle sind die Informationen aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik. Aber auch Transferleistungen wie z. B. Renten und Pensionen, Arbeitslosengeld und vergleichsweise kleine Beträge aus BAföG und Elterngeld werden mit einbezogen. In aufwändigen Prüfverfahren werden die jeweils aktuellsten verfügbaren Daten plausibilisiert, anhand verschiedener Konjunkturprognosen für das aktuelle Jahr fortgeschrieben und zu einer Gesamtaussage integriert.

Hintergrund: Warum ist die Kaufkraft wichtig?

Die Kaufkraft ist ein wesentlicher Faktor bei der Identifizierung von Zielgruppen. Ob es nun um die Abschätzung geht, wie viele Personen in einer Gemeinde für den Kauf eines Finanzproduktes in Frage kommen, um die Ermittlung von Absatzpotenzialen für Tiefkühlprodukte im Einzugsgebiet eines Supermarktes, oder um die gezielte Bitte um Spenden bei wohlhabenden Personen – es gibt kaum einen Bereich in der Marktbearbeitung von Unternehmen, für den die Kaufkraft nicht wichtig ist.

Dabei geht es gar nicht immer darum, die Personen mit besonders hohen Einkommen zu finden.

Je nach der Zielgruppe, die ein Unternehmen mit seinen Produkten ansprechen möchte, sind oft die mittleren oder unteren Einkommensklassen interessant.

Ein Discounter sucht wahrscheinlich eher Gebiete mit diesen Einkommen für neue Standorte. Hochpreisige Luxuslabels bevorzugen dagegen Standorte in Gemeinden, wo eine Bevölkerung mit einer hohen Kaufkraft zu finden ist.

Für eine erfolgreiche Marktbearbeitung bieten die Kaufkraftdaten neben den weiteren Daten aus dem breiten Markdatenspektrum einen Wissensvorsprung und klaren Mehrwert.


Carsten Hoffmann ist als Director Data & Identity Sales bei Acxiom für die EMEA-Region zuständig.

Seit 20 Jahren unterstützt er unsere Kunden dabei, den Wert ihrer Daten und Technologien über das gesamte Marketing-Ökosystem hinweg zu maximieren, um gemeinsam mit ihnen nahtlose Customer Experiences für die Kunden zu schaffen.

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1 Als Prognosegrundlage dient die Gemeinschaftsdiagnose der Projektgruppe deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute aus dem Frühjahr 2025: ‚Geopolitischer Umbruch verschärft Krise – Strukturreformen noch dringlicher‘, https://gemeinschaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2025/05/GD25F_final.pdf (abgerufen am 15.04.2025).

2 Bevölkerungsdaten aus dem Acxiom Marktdatenspektrum zum Release 2025R07: /geomarketing/marktdaten/ (abgerufen am 30.06.2025)

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